Im bundesweiten Durchschnitt wurden in öffentlichen Apotheken im Jahr 2011 knapp 5 Dosen FSME-Impfstoff pro 100 GKV-Versicherte abgegeben, wobei deutliche regionale Unterschiede zu erkennen sind.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch den Stich einer mit dem Virus infizierten Zecke, hauptsächlich durch Ixodes ricinus, den gemeinen Holzbock übertragen. In den FSME-Endemiegebieten Deutschlands sind ca. 0,1-5 % der Zecken mit dem Virus infiziert [1]. Die Anzahl der gemeldeten FSME-Fälle schwankt von Jahr zu Jahr deutlich und lag in 2010 bei 260, in 2011 bei 423 und in 2012 bei 195 gemeldeten Fällen [2, 3]. Die Krankheit tritt vorwiegend im Frühjahr und Sommer, aber häufig auch im Herbst und vereinzelt bei warmer Witterung selbst im Winter auf [1]. Die aktive Immunisierung stellt einen wirksamen Schutz gegen die FSME dar. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt eine FSME-Impfung für Personen, die in Risikogebieten wohnen, arbeiten oder sich aus anderen Gründen dort aufhalten sowie für beruflich gefährdete Personen [4]. In Deutschland sind die Impfstoffe Encepur® von Novartis Vaccines und FSME-IMMUN® von Baxter Deutschland zugelassen. Eine vollständige Grundimmunisierung wird nach drei Impfungen erreicht, eine Auffrischungsimpfung alle drei bis fünf Jahre empfohlen. Das DAPI hat anhand der Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenkassen des Jahres 2011 pro Bundesland ausgewertet, wie viele FSME-Impfdosen bezogen auf alle GKV-Versicherten in öffentlichen Apotheken abgegeben wurden (siehe Abbildung). Die Bundesländer mit den meisten abgegebenen Impfdosen waren Baden-Württemberg und Bayern, gefolgt von Thüringen, Sachsen und Hessen. Dies korreliert erwartungsgemäß gut mit der Karte zu FSME-Risikogebieten, die das RKI auf der Basis dokumentierter FSME-Erkrankungsfälle jährlich veröffentlicht [2]. In Baden-Württemberg wird nur ein einziger Kreis nicht als Risikogebiet eingestuft, weshalb die zuständige Landesbehörde die Impfung gegen FSME ohne geografische Einschränkung empfiehlt. In Bayern sind ein Großteil aller Kreise, in Südhessen und Thüringen einige Kreise vom RKI als Risikogebiete eingestuft. Die Anzahl der Risikogebiete stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. So wurden im Jahr 2011 drei Kreise (im Saarland, in Baden-Württemberg und in Bayern) als neue Risikogebiete aufgenommen.