38 % mehr Ibuprofensäfte
01.12.2009 - Eschborn Czeche S
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38 % mehr Ibuprofensäfte im Jahr 2008 von Kinderärzten verordnet als 2006

Ibuprofen und Paracetamol sind Wirkstoffe, die seit Jahren erfolgreich zur Behandlung leichter bis mäßig starker Schmerzen sowie zur Fiebersenkung – insbesondere bei Kindern – eingesetzt werden.

Im vergangenen Jahr hat das Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM) die Dosierungstabellen für Paracetamol überarbeitet, da aufgrund der Höhe der bislang angegebenen Einzeldosen Überschreitungen der Tagesmaximaldosis nicht ausgeschlossen werden konnten. Die Umsetzung der BfArM-Bekanntmachung vom 14.05.2008 liegt in der allgemeinen Verantwortung des jeweiligen pharmazeutischen Unternehmers. Hierzu sind gemäß Arzneimittelgesetz die Packungsbeilage und die Fachinformation dem jeweils gültigen wissenschaftlichen Kenntnisstand anzupassen.

Das DAPI hat sich mit der Frage beschäftigt, inwiefern die Dosierungsänderungen des BfArM Einfluss auf das Verschreibungsverhalten von Paracetamolzäpfchen und –saft für Kinder hatten und ob Auswirkungen auf die Verordnung von Ibuprofensaft zu beobachten waren. Ausgewertet wurden die bundesweit pro Monat abgegebenen Packungen im Zeitraum von 2006 bis Juni 2009. Abgesehen von den jährlichen saisonalen Peaks, die mit einer vermehrten Abgabe von Paracetamol bzw. Ibuprofen während der Wintermonate einhergehen, zeichnet sich ein deutlicher Trend in der Verordnung ab: Über die Jahre 2006 – 2008 hinweg betrachtet, sinkt die Zahl der von Pädiatern verordneten Packungen an sowohl Paracetamolzäpfchen (- 7,6 %) als auch –saft (- 12,2 %), während die Zahl der verordneten Ibuprofensäfte deutlich (+ 38,4 %) und stetig zunimmt.

Die Auswertung des DAPI deutet darauf hin, dass dieser Trend nicht ursächlich in der Änderung der Dosierungsangaben für Paracetamol- und einer damit einhergehenden möglichen Verunsicherung bei Ärzten und Patienten- begründet ist, da er sich bereits in den Jahren 2006 und 2007 abzeichnet.